Kapelle St. Wendelin, Lieli

Lieli gehörte seit 1431 zur Herrschaft Heidegg. 1594 stiftete die Bruderschaft St. Wendelin eine Kapelle. In dieser Zeit wurden Stadt und Republik Luzern von einer Pestepidemie heimgesucht. Die Kapelle St. Wendelin wurde mehrfach umgebaut. 1752 erhielt sie einen neuen Chorraum mit angebauter Sakristei. 1772 wurde der Turm erneuert, 1794 stiftete der Abt des nahen Klosters Muri neue Glocken. 1991/92 wurde die Kapelle verschoben, gesamthaft renoviert und unter kantonalen Denkmalschutz gestellt. Der hölzerne, lebhaft marmorierte Altaraufsatz von 1770/80 ist mit Statuen von einem früheren Altar aus der Zeit 1620/40 geziert: In der Mitte «Unsere Liebe Frau vom Lindenberg», seitlich die Heiligen Katharina und Dorothea und oben Wendelin. Seit 1684 zeigt ein wertvoller, zwölfteiliger Bilderzyklus von K.W. Muos im Innern der Kapelle das Leben und Sterben des Heiligen Wendelin. Das Zifferblatt der Uhr befindet sich nicht im Glockenturm, sondern an der Westfassade der Kapelle. Die ursprüngliche filigrane Lieli-Uhr aus dem frühen 17. Jahrhundert verfügt über ein Gehwerk, ein Viertelstunden-Schlagwerk und ein Stundenschlagwerk. Sie ist heute im Zytturm Luzern ausgestellt.

Kirchenpatron:

Heiliger Wendelin

Patroziniumsfest: 20. Oktober, Kilbi am 3. Sonntag im Oktober